Kultur und Religion

Big Buddha Statue in Ko Samui
Big Buddha Statue in Ko Samui

Religion
Der Theravada-Buddhismus ist die dominierende Religion in Thailand. Ca. 94 % der Bevölkerung gehören ihm an. 
Hinzu kommen bis zu 5 % Muslime (überwiegend Malaien in Südthailand), 0,6 % Christen, 0,1 % (etwa 65.000) Hindus (meist Inder) und 0,4 % bezeichnen sich als religionslos. 

In der Verfassung von Thailand ist festgelegt, dass der Staat den Buddhismus und alle anderen Religionen schützen und fördern sowie zur Harmonie unter den Anhängern aller Religionen beigetragen werden soll.
Der Buddhismus ist zwar nicht als Staatsreligion festgeschrieben, aber der König muss immer ein Buddhist sein.

Bildung
In Thailand herrscht eine allgemeine Schulpflicht für neun Jahre. 

Der Besuch der sechsjährigen Grundschule ist verbindlich und kostenfrei, allerdings müssen, wie in vielen Ländern die Schüler in den letzten Jahren immer mehr die Kosten für Unterrichtsmaterialien und Uniformen für die unterschiedlichen Wochentage selber zahlen. Nach der Grundschule sind sämtliche Schulen kostenpflichtig.

Die Unterrichtsmethoden entsprechen nicht dem modernen Standard.
Eigenverantwortliches Lernen wird eher wenig gefordert. Stattdessen herrscht gerade auf dem Land ein stark ausgeprägtes Autoritätsdenken.
Autoritäre Lehrmethoden, einfaches Auswendiglernen und Frontalunterricht sind üblich. 
Schüler müssen eine Schuluniform tragen und Lehrer nur an bestimmten Tagen. 

Wehrerziehung ist ebenfalls in die Schulen integriert (freiwillig).
Oberschüler der zehnten bis zwölften Klasse können sich zur Reserve melden und werden dann meistens auf dem Schulgelände militärisch ausgebildet.
Die meisten Jungen nehmen daran teil, weil sie dadurch vom späteren Vollzeit-Wehrdienst befreit werden.

Sprachen
Die Amtssprache Thailands ist Thai. Außerdem werden 73 weitere Sprachen gesprochen. Etwa 94 % der Bewohner Thailands sprechen eine der Tai-Kadai-Sprachen.
Die restlichen 6 % teilen sich auf die austroasiatischenaustronesischentibetobirmanischen und Hmong-Mien-Sprachen auf.
Standardthai beruht auf jenem Dialekt, welcher in der Region rund um Bangkok gesprochen wird.
Diese Sprache hat ein 
eigenes Alphabet.
Englisch ist unter dem gebildeten Teil der Bevölkerung die Zweitsprache und wird vor allem in den Städten weithin verstanden. Viele 
Thailänder chinesischer Abstammung sprechen einen der südchinesischen Dialekte, wobei infolge der Thaiisierung viele Thailänder chinesischer Abstammung heutzutage kein Chinesisch, sondern nur noch Thai sprechen. In Südthailand wird von der malaiischen Minderheit Malaiisch gesprochen.

Ethnische Zusammensetzung
Die thailändische Regierung erhebt keine Daten über die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung.
Alle Staatsbürger werden ungeachtet ihrer Abstammung als „Thai“ bezeichnet.
Forscher schätzen, dass ethnische Thai etwa 75 % der Bevölkerung ausmachen. Etwa 14 % sind ethnische Chinesen, die größtenteils assimiliert und kaum noch von den Thai zu unterscheiden sind, 4 % Malaien, die restlichen 7 % verteilen sich auf Khmer, verschiedene Bergvölker, Flüchtlinge und Arbeitsmigranten aus Myanmar, Kambodscha und Vietnam sowie Einwanderer aus aller Welt.

 

Menschenrechte
Vor allem gilt der Vorwurf der Menschenrechtsverletzung der Polizei. Die Rede ist von misshandelten Gefängnisinsassen oder verhafteten Personen, vor allem im Konflikt in Südthailand, die gefoltert wurden oder verschwunden sind.
Das Militär schränkt die Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit nach jedem Militärputsch erfolgreich ein.

Die Behörden zwingen die Medien zuSelbstzensur mit Gerichtsverfahren um Rufschädigung oder Verrat .

Neben China und Kambodscha setzt auch die thailändische Polizei Schlagstöcke mit Metallspitzen ein, die in jedem Fall zu schweren Verletzungen beim Einsatz führen. 

Vorsichtige Schätzungen gehen von 200.000 bis 300.000 thailändischen Prostituierten aus, von denen 30.000 bis 40.000 minderjährig sind. Dazu kommen zahlreiche Prostituierte aus den Nachbarländern.

Thailand ist auch ein Zielland für den Menschenhandel, die meist aus den Nachbarländern illegal ins Land gekommenen Menschen werden ausgebeutet.
Für die gleichen Zwecke werden auch Menschen aus Thailand in andere Länder Europas, Amerikas und des nahen Ostens und Japan geschmuggelt. 

In Thailands Fischereiflotten sind Zwangsarbeit und andere Menschenrechtsverletzungen weitverbreitet. 

In Thailand gibt es eine Todesstrafe, die seit 2003 durch die Giftspritze vollzogen wird.
Im Jahr 2012 warteten etwa 2500 Menschen – hauptsächlich wegen Drogendelikten – in den thailändischen Gefängnissen auf ihre Hinrichtung.

                                                                                                                                                                                                               
Kunst
Reich verzierte Gegenstände wie Möbel, Schwerter, Becher, Kannen oder religiöse Symbole, verschiedene regionale Stilrichtungen der Töpferkunst sowie die Seidenstickerei bei einigen Bergvölkern haben in Thailand eine lange Tradition. 

Mit Malereien wurden die Wände von Tempeln und Palästen verziert, um die Schönheit der von ihnen umgebenen Objekte zu betonen. Im Unterschied zur westlichen Malerei kennt die traditionelle thailändische Malerei fast keine Perspektive. Alle Figuren wurden zweidimensional dargestellt und ihre Größe in der Darstellung hing von ihrer Bedeutung für das dargestellte Geschehen dar (Bedeutungsperspektive).

Motive waren vor allem religiöser Art wie Szenen aus dem Leben Buddhas. Die Wandmalereien in den Tempeln Wat Suthat (Bangkok) oder Wat Suwannaram (Thonburi) sind besonders bedeutend.

 

Musik 
Die Musik ist geprägt von Einflüssen der chinesischen und indischen Musik und ist mit jener der Khmer und Mon verwandt.
Es gab in Thailand niemals Noten. Die Musiktradition wurde durch Hören und Nachahmen weitergegeben.
Westliche Musik hat die klassische thailändische Musik bis heute weitgehend verdrängt. Kommerzielle thailändische, asiatische und westliche Popmusik ist allgegenwärtig, während die traditionelle Musik als Kulturerbe gepflegt und erhalten wird.

In der Nordostregion lebt das kulturelle Erbe der laotischstämmigen Bevölkerung unter anderem in der typischen Mor-Lam-Musik fort. Den typischen Klang produziert die Mundorgel khaen.

 

                                                                                                                                                                            (Quelle: Wikipedia, Auswärtiges Amt)                                                                                                                                                                                                     Stand: 2018