Religion und Kultur

Kathedrale in La Romana
Kathedrale in La Romana

Religion

Der Katholizismus ist in der Dominikanischen Republik die Staatsreligion, auch wenn Religionsfreiheit besteht.
Laut dem deutschen Auswärtigen Amt gehören prozentual etwa 75 % Katholiken, 4 % Protestanten, 1,5 % Adventisten, 2 % sonstigen christlichen Kirchen (wie z. B. Zeugen Jehovasund 16 % ohne Religionszugehörigkeit an.
Zahlreiche deklarierte „Katholiken“ üben allerdings eine Art von Katholizismus aus, der von afrikanischen Elementen durchzogen ist (Synkretismus). Besagte Praktiken werden unter dem Begriff brujería – „Hexerei“ – oder neuerdings auch las 21 Divisiones subsumiert.
Sie werden häufig verdeckt ausgeübt und finden wenig offizielle Beachtung.
Die damit strukturelle Verbindung zum haitianischen Voodoo liefert immer wieder Anlass zu Anfeindungen, denn das Verhältnis zwischen der Dominikanischen Republik und der ökonomisch schwächeren Nachbarrepublik gestaltet sich seit jeher höchst problematisch.

Bildung
Es besteht allgemeine Schulpflicht, die jedoch nicht überall gewährleistet ist, weil gerade in ländlichen Gegenden die nächste Schule für die Kinder zu weit weg ist. Wer es sich leisten kann, was nur die wenigsten können, schickt die Kinder nicht in die staatliche Schule („escuela“), sondern auf ein privat geführtes (teures) „colegio“. Die staatlichen Schulen sind für die Kinder zwar kostenlos, allerdings muss eine teure einheitliche Schulkleidung gekauft werden. Besonders Eltern mit mehreren „schulpflichtigen“ Kindern können sich diese Kleidung oft nicht leisten.

Viele Haitianer leben legal, viele auch illegal im Land. Die „illegalen“ Haitianer haben kein Recht, ihre Kinder zur Schule zu schicken, denn dafür bräuchten sie eine dominikanische Geburtsurkunde. So erhalten viele Kinder im Land keine Schulbildung. Teilweise werden diese Kinder von privaten ausländischen Organisationen ausgebildet, was zu großen Spannungen der dominikanischen Bevölkerung gegenüber Haitianern führt.
Elf Prozent der Kinder gingen im Jahr 2011 trotz allgemeiner Schulpflicht nicht zur Schule. Nach Berichten der "ADP" wird einer halben Million Kindern das Recht auf Bildung systematisch verwehrt.
Laut PISA-Studie 2015 liegt die Dominikanische Republik und seine Bildungssituation sowie das Grundkompetenzniveau im unteren Durchschnitt und schneidet somit eher schlecht ab. Die Wirtschaft der Dominikanischen Republik ist international nicht wettbewerbsfähig. Das liegt vor allem an dem Prinzip der Vetternwirtschaft. Hierbei sind die Versuche, Dominikaner besser zu qualifizieren, natürlich unnütz, wenn den Job dann der Schwager oder Bruder dessen bekommt. 2011 ging durch die Medien, dass die Dominikanische Republik von allen lateinamerikanischen und karibischen Staaten das geringste Ausbildungsniveau hat. Kein Wunder, denn gleichzeitig war zu erfahren, dass 90% der Lehrer keine didaktisch-pädagogische und auch keine geeignete fachliche Ausbildung haben, sondern sie ihren Job als Lehrer eben durch Vetternwirtschaft erhalten haben.

Sprachen
Die Landessprache ist Spanisch.
Viele Menschen haitianischer Abstammung sprechen haitianisches Kreolisch und teilweise auch Französisch.
Im Nordosten, in der Stadt Samaná gibt es eine englischsprachige Minderheit von etwa 8.000 Menschen.
Es handelt sich hierbei um Nachfahren ehemaliger Sklaven der USA, die sich 1824 hier niederließen.
Im Süden (San Pedro de Macorís) gibt es ebenfalls eine englischsprachige Minderheit.
Von dem in Spanien gesprochenen Spanisch weicht die Sprache in der Dominikanischen Republik vielfach ab und hat einige Ausdrücke und Redewendungen aus dem Spanischen der Kolonialzeit beibehalten. Andererseits ist die Sprache stark durchmischt mit angloamerikanischen Ausdrücken.

Ethnische Zusammensetzung
Die Bevölkerung stammt im Gesamten von frühen europäischen Einwanderern, überwiegend spanischer Herkunft und von afrikanischen Sklaven ab. Die Nachkommen der Sklaven stellen einen kleineren Anteil der Bevölkerung als in Haiti dar.
Laut DNS-Analysen, stammen 15 % der Bevölkerung aus Europa oder Asien ab, 15 % von den Taino und 70 % haben afrikanische Gene.

Menschenrechte
Die Menschenrechtsbilanz ist im Regionalvergleich positiv, in vielen Bereichen aber dennoch verbesserungsfähig, zum Beispiel bei Polizeiübergriffen, Behandlung von Haitianisch-Stämmigen oder die Länge der Untersuchungshaft.
Es gibt keine politischen Gefangenen, die Todesstrafe ist abgeschafft, die freie politische Betätigung und Meinungs- und Pressefreiheit sind in der Verfassung verankert und werden auch gelebt.
Wie man es in vielen Ländern thematisiert, so auch hier gibt es bei der Polizei und Justiz jedoch weiterhin erhebliche Defizite. Die Regierung bekämpft mit verschiedenen Ansätzen (z.B. Alkoholverbot nach 24 Uhr, zeitweise Verbote des Tragens von Waffen, Einrichtung von Nottelefonen) die in den letzten Jahren stark ansteigende (Drogen-)Kriminalität. 
Viele Häftlinge befindet sich ohne Urteil in Haft. 
Problematisch ist auch die Situation der haitianischen Arbeiter (schätzungsweise ca. eine Million). Viele von ihnen halten sich illegal im Land auf. Sie sind hauptsächlich in Niedriglohnbereichen tätig (Beispielsweise als Bauarbeiter, Zuckerrohranbau, Straßenhandel oder in Privathaushalten). Immer wieder kommt es zu Übergriffen durch die Polizei und Bevölkerung.
Kinderarbeit und Menschenhandel sind immer noch verbreitet. 
Haitianisch-Stämmige Personen sind oft damit konfrontiert, aufgrund der unklaren rechtlichen Situation keinerlei Personendokumente vorweisen zu können. 

Drogenproblematik
Die Drogenbekämpfung hat für die Dominikanische Republik vorrangige Bedeutung. Der Kokainschmuggel in Containern, aber auch mittels Kurieren über die internationalen Flughäfen der Dominikanischen Republik nach Europa bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Zwar unternimmt die Regierung jegliche Anstrengung zur Eindämmung der steigenden Drogenkriminalität und des erheblich steigenden Drogenkonsums, allerdings sind auch hohe Amtsträger darin verkuppelt.

 

Armut
Der Durchschnittslohn eines Dominikaners liegt wohl bei etwa 250 EUR monatlich. "Durchschnitt" ist hier aber sehr relativ - manche Dominikaner sind selbst für europäische Verhältnisse sehr wohlhabend, andere wiederum sehr arm. Es gibt wenig Angestellte, die meisten Dominikaner sind Tagelöhner oder im kleinen Rahmen selbstständig.

Besonders in Hotelanlagen werden sehr geringe Löhne gezahlt - trotzdem ist diese Arbeit recht beliebt, weil die Touristen schon mal recht großzügige Trinkgelder zahlen. Wenn du Dominikaner unterstützen möchtest, kaufe möglichst viel außerhalb der Hotels, denn von dem, was in den Hotels umgesetzt wird, profitieren meist nur die Investoren aus Europa oder Nordamerika.

Viele der im Land (oft auch illegal) lebenden Haitianer verdienen ihr Geld mit Arbeiten, die Dominikaner nicht ausüben möchten oder können, wie oben schon erwähnt durch z.B. Arbeiten im Baugewerbe oder bei der Zuckerrohrernte. Sie haben einen guten Ruf als gute Arbeitskräfte, verdienen aber extrem wenig Geld.

In "Armut" leben etwa 10% der Dominikaner, einige davon in extremer Armut. In den Bergen gibt es immer noch vereinzelt Dörfer ohne Strom und ohne fließendes Wasser.

Viele Dominikaner bestreiten einen Teil ihres Lebensunterhalts durch Transferzahlungen von Verwandten, die im Ausland (Puerto Rico, USA oder Europa) leben.

Laut Angaben der Welthungerhilfe leiden 24 % der Bevölkerung an Unterernährung und mit einem Welthunger-Index von 10,2 wird der Schweregrad des Hungers weiterhin als „ernst“ eingestuft (Stand 2011, basierend auf den Daten von 2004 bis 2009). Seit 1990 (28 % Unterernährung, WHI 14,2) ist jedoch eine stetige Besserung zu beobachten.

Die Arbeitslosenquote sank im Zeitraum von 2005 bis 2010. Trotzdem handelt es sich um die höchste Quote Lateinamerikas  und liegt weit über dem Durchschnitt von 7,6 %. Weiterhin versuchen einzelne Dominikaner, aus wirtschaftlichen Gründen mit überladenen Booten zur wohlhabenderen Nachbarinsel Puerto Rico zu gelangen.

Sport
Der Nationalsport in der Dominikanischen Republik ist Baseball. Das Land besitzt in der Liga Dominicana de Béisbol Invernal eine Profiliga.

Kunst
Schöne Töpferwaren, Korbflechtereien und originellen kreolischen Puppen.
Auch Bilder in allen Größen und Variationen werden verkauft. Sie sind insofern original, als sie tatsächlich von Hand gemalt wurden, überwiegend aber sind es die Kopien sehr guter Bilder.

Ein weiteres typisches Objekt ist Bernstein, von dem hier sehr viel gefunden wird. Der Bernstein wird in einzelne Stücken verkauft oder auch zu Schmuck verarbeitet und verkauft. Manchmal wird so großer Bernstein ausgegraben, dass man damit sogar kleine Behälter schleifen kann.

Larimar, ein Halbedelstein, der in vielen Kunsthandwerksläden zu finden ist, ist einer der beliebtesten Edelsteine der Dominikanischen Republik. Das wissen auch die Einheimischen und verkaufen ihn an jeder Ecke, darum sollte man die Augen nach Echtheit offen halten. Er schimmert himmelblau. Bisher wurde dieser Stein nur auf dieser Insel gefunden.

Musik
Die Musik in der Dominikanischen Republik ist geprägt von afrikanischen und spanischen Einflüssen. Man findet in der Dominikanischen Republik vor allem folgende Musikstile im Bereich der populären Musik: Bachata und der dazugehörige Tanz sowie Merengue im 2/4-Takt und der dazugehörige Tanz. Merengue Hip-Hop (auch: Merengue House oder Merenhouse) ist eine Kombination aus traditioneller Merengue mit Hip-Hop- und House-Elementen und wurde Mitte der 90er-Jahre auch außerhalb der Dominikanischen Republik in den Clubs der USA und Europas populär. Reggaeton (spanische Schreibweise: Reguetón) mit dem dazugehörenden Tanz Perreo steht besonders bei den jüngeren Dominikanern sehr hoch im Kurs. Das bekannte Reggaetón-Produzentenduo Luny Tunes (Francisco Saldaña u. Víctor Cabrera), welches für die meisten der puertorikanischen Reggaetón-Künstler produziert, stammt aus der Dominikanischen Republik.

Zigarren
Die Dominikanische Republik ist weltberühmt für ihre Zigarren. Bekannte Marken sind "Arturo Fuente", "La Aurora", "León Jimenes", "Carbonell", "Cojimar", "Juan Clemente", "Montecristo", "Romeo y Julieta" und "Thiriet Mercedes".

Mamajuana
Hier werde ich bei meiner Tour durch die Shops erstmals mit "Mamajuana" konfrontiert. 
Mamajuana nennt man ein Getränk, welches ursprünglich von der indigenen Urbevölkerung 
aus Wurzeln, Zweigen und Kräutern hergestellt  wurde und im Laufe der Jahrhunderte mit Rum, Gin, Wein und Honig verfeinert wurde. Einem der Inhaltsstoffe dem "palo indio", wird eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt. Natürlich bin ich neugierig und trinke ein kleines Gläschen. Der zieht mir echt die Schuhe aus. Allerdings ist es ein tolles Souvenir, da es Geschichte schreibt und im ganzen Land bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Ich kaufe eine Flasche und bedanke mich. 

Kaffee
Auch als Kaffeeliebhaberin habe ich hier etwas Tolles gefunden. Es gibt sehr guten Kaffee in der Dominikanischen Republik. 
Die bekannteste Marke heißt 
"Café Santo Domingo". Dominikaner trinken den Kaffee meist stark, schwarz und süß, aber in touristischer Umgebung kennt man auch Kaffee mit Milch ("café con leche"). Diesen Satz habe ich sehr schnell drauf, da ich auf meinen morgendlichen Kaffee nicht verzichten will und der hier echt lecker ist. "Uno Café con leche, por favor"

 

 

                                           (Quellen: Wikipedia, Reiserat und eigene Eindrücke und Informationen von einheimischen Mitmenschen) 

Stand: 2018