Sitten und Bräuche

Ein Mann beim Verkauf seiner Ware im "schwimmenden Markt" in Bangkok
Ein Mann beim Verkauf seiner Ware im "schwimmenden Markt" in Bangkok

Respektformen

Der Thai König
Das thailändische Majestätsbeleidigungsgesetz oder auch Lèse-Majesté-Gesetz genannt, erteilt eine Strafe von bis zu 30 Jahren Freiheitsstrafe für Majestätsbeleidigung. 

Auch für Ausländer gelten diese Strafen.
Bilder des Königs werden verehrt.

Wer zum Beispiel einen thailändischen Geldschein mit den Füßen tritt, der verunglimpft den König, da ein Bild von ihm darauf ist.

Im August 2015 ist Mann wegen Majestätsbeleidigung zu 30 Jahren Haft, weil er kritische Kommentare zum König auf Facebook geschrieben hatte.
Es gilt bei einem Aufenthalt in Thailand die Würde des Königs zu respektieren und entsprechend umsichtig zu sein.

Die Füße
Bei den Thais sind die Füße das  „schmutzigste und unwürdigste Körperteil“ und gelten daher als unrein.
Wenn man mit Thais beim Essen auf dem Boden sitzt, ist darauf zu achten, dass die Zehen der Füße nicht in Richtung einer Person, einer Buddha- Statue oder auf ein Bild der Königsfamilie zeigen.
Das wäre eine enorme Beleidigung für denjenigen, auf den die Füße zeigen.

Kaputte Buddha-Figuren
Alles rundum den Buddha ist heilig und muss mit Respekt behandelt werden. Gehen Buddha Figuren aus irgendeinem Grund kaputt, dann darf man sie nicht einfach in den Müll schmeißen. Auch nicht die kleinsten Plastikfiguren. Man muss Sie in den nächsten Tempel bringen und dort kümmert man sich um die Figuren oder Statuen.
Tut man das nicht, so bringt das Unglück.
Ehrst Du sie nicht, wirst Du hart bestraft im Sinne von Gesichtsverlust und den Verlust des Respektes der Thailänder.
Das ist in Thailand die härteste Strafe, schlimmer noch als eine physische Strafe.

 

Schuhe aus 
Beim Betreten eines Hauses, einer Wohnung oder eines Tempels muss man immer die Schuhe ausziehen.
Auf dem Land zieht man die Schuhe auch bei Dienstleistern, wie zum Beispiel beim Friseur aus.
Socken darfst Du zwar anlassen, aber bitte ohne Löcher! Sonst ist das sehr blamabel.

Stehen Schuhe vor der Tür, ist es grundsätzlich höflicher, sie auszuziehen.

 

Die Hände
Du solltest niemals mit den Fingern auf Personen zeigen, ausschließlich auf Gegenstände.
Gibst Du jemandem Geld, Essen oder ein Geschenk, dann nutzt man dazu immer die rechte Hand.
Die linke Hand gilt genau wie die Füße als unrein, weil man sich mit der linken Hand auf der thailändischen Toilette reinigt.

 

Kleidung

Allgemein

Gut bekleidet zu sein gilt hier zu den Sitten der Thailänder. Auch die Ärmsten kleiden sich hier teilweise besser als manchen Touristen. Die Art und Weise, wie die Touristen sich in Shorts und Sandalen kleiden, wird als arm, unpassend und respektlos beäugt. Man kann es an einem zwar lächelnden, aber „niedrigen“ Wai beim Begrüßen erkennen. Allerdings sollte auch erwähnt werden, dass auch Thailänder tolerant sind.

Schwarze und weiße Kleidung
In Thailand haben Farben eine besonders Bedeutung. So auch die Farben Schwarz und Weiß. Man sollte sich nie komplett weiß oder komplett in Schwarz kleiden. Warum? So kleidet man sich in Thailand bei der Einäscherung, wenn jemand gestorben ist. Komplett unifarben, Schwarz oder Weiß ist für die Menschen dort extrem befremdlich. Ältere Menschen werden sich sogar entfernen, weil sie Angst vor Geistern bekommen. 

Zu schwarzen Schuhen trägt man in Thailand weiße Socken.

Essen

Auf dem Boden sitzen

Beim Essen sitzt man hier auf dem Boden.

Wenn Du aufstehst und Deinen Platz verlässt, dann darfst Du nicht über sitzende oder liegende Personen hinweg steigen.
Immer außen herum gehen.
Wenn Du jemanden begegnest, musst Du gebeugt an dieser Person vorbeigehen.

Küche
Die thailändische Landesküche ist aus chinesischen, indischen und europäischen Einflüssen geprägt und miteinander verschmolzen.
Ursprünglich war die Küche Thailands vom Wasser geprägt, auf den Tisch kamen vornehmlich Reis, Wassertiere und Wasserpflanzen. 

Tischkultur
Ursprünglich wurde mit den Fingern gegessen, was in manchen Regionen bei einigen Gerichten noch heute der Fall ist.
Anfang des 19. Jahrhunderts begonnen, mit Löffel und Gabel zu essen.

Die Gabel wird verwendet, um das bereits vom Koch in mundgerechte Stücke zerkleinerte Essen portionsweise auf den Löffel zu schieben.
Für die meisten Thais gilt es als unfein, die Gabel in den Mund zu führen. 
Ausgenommen sind nur kleine Obstgabeln.

 

Begrüßungen

Der Wai

In Thailand begrüßt man sich mit einem Wai. Beim Wai faltet man seine Hände und beugt den Kopf. Es ist eine Begrüßung, die je nach Status der Personen immer unterschiedlich gehandhabt wird. 

Lächeln
In Thailand wird gelächelt.
Das Lächeln hat eine sympathische Wirkung.
Man kann sich mit einem Lächeln entschuldigen, bedanken und den Wai eines Kindes oder einer Servicekraft erwidern.
 
           

Wichtige Regeln und Traditionen

Die thailändische Nationalhymne

Um 8:00 Uhr und um 18:00 Uhr ertönt meistens die Nationalhymne im Radio, Fernseher oder auch auch grundsätzlich in der Öffentlichkeit. Egal, wo man sich befindet, stehen alle anwesenden Thais auf, legen die rechte Hand auf das Herz und unterbrechen Ihre Aktivität. 
Auch von Ausländern wird das so erwartet.

Der Kopf

Symbolisch gilt der Kopf bei den Thais als das „wertvollste Körperteil“ und besonders geschützt. Dem buddhistischen Glauben nach ist der Kopf heilig, da es der Sitz der Seele ist.
Fremde dürfen den Kopf und auch die Haare auch nicht als liebevolle Geste bei Kindern berühren.
Man sollte Thais auch nicht am Körper berühren. Falls einem das aus Versehen passiert, entschuldigt man sich höflich.

Das Riechen an Blumen
Thais binden bunte Blumenblüten zu Girlanden, Sträußen oder Kränzen zusammen. An Blumen, die für Brautpaare, für den Tempel, für Geburtstage oder als Opfergaben bestimmt sind, darfst du nicht riechen.
Wenn Du daran riechst, werden laut Glauben die Blüten verunreinigt und Du enziehst somit den Blüten, ihren Zauber. 

Böse Menschen
Hatte man in seinem Haus Besuch von einem bösen Menschen, so streut man, nachdem er das Haus verlassen hat, aus einer Schale mit Wasser überall dort etwas davon hin, wo er sich aufgehalten hat. Sogar der Weg, den er hinter sich gelassen hat, bis zum Eingang der Hauses. Das tut man, weil auch der möglicherweise verbliebene Geist des Menschen aus dem Haus vertrieben werden soll. 

Das Handgelenk Fadenarmband
Besucht man in Thailand jemanden in seinem Haus, dann bekommt man oft als Willkommensgeschenk ein weißes Fadenarmband, „Sai Sin“ genannt, um das Handgelenk geschnürt. Das Armband soll Glück bringen und segnet dich. Verweigerst du es, wäre es als würdest du die Gastfreundschaft mit Füßen treten. Die Verweigerung gilt als sehr unhöflich. Auch darf man den weißen Faden, auch wenn er noch so stramm am Handgelenk festgezogen wurde, nicht in Gegenwart des Gastgebers entfernen. Normalerweise darfst Du es nicht mehr abmachen und es muss von alleine abgehen. Auch von Mönchen im Tempel bekommt man das Sai Sin Bändchen. 

Anrede
In Thailand spricht man sich mit Vornamen an und stellt "Kuhn" dem Namen voran. Was soviel wie Herr oder Frau bedeutet. Es könnte dann beispielsweise „Khun Anna“ oder „Khun David“ heißen.

Beherrschung
Streit in der Öffentlichkeit meidet man. Wer die Beherrschung verliert und laut wird, der verliert sein Gesicht, sein Ansehen und auch seinen sozialen Status.

Trinkgeld
In Thailand ist es nicht üblich, Trinkgelder zu geben. Als Tourist sollte man schon sehr diplomatisch mit Trinkgeld umgehen.

Geschenke
Geschenke sind bei Thais sehr gerne gesehen, allerdings nicht ganz so einfach zu übergeben. Sie werden Dein Geschenk aus Höflichkeit mehrfach verweigern, bis sie das Geschenk annehmen. Meistens lehnen sie bis zu vier Mal ab, also solltest Du hartnäckig bleiben.  Wenn das Geschenk dann endlich angenommen wurde, wird es unauffällig zur Seite gelegt. Es wird später geöffnet, um einen möglichen Gesichtsverlust bei einer unangemessenen Gefühlsregung zu vermeiden.

 

                                                                                                                                                                                          (Quellen: thai-thaifood.de, Wikipedia) 
                                                                                                                                                                                                                                                                                     Stand: 2018