· 

Mit dem Roller durch Sansibar - Der Polizeikonflikt , die schönsten Strände des Nordens, das Fischerdorf und unsere Konfrontation mit der Gesellschaft

Kendwa (Beach)
Kendwa (Beach)

 

MalaikaTravel(s) mit dem Roller und ihrer Kumpanin

 

Erst haben wir fast einen kleinen Crash,

da wir uns erst einmal an den Linksverkehr gewöhnen müssen und

dann wurden wir noch zwei Mal von der Polizei angehalten und denken,

wir landen im Knast.

 

Warum?

Wir haben unseren Führerschein nur abfotografiert im Handy vorweisen können.  :´-D

Unser Rollervermittler, Hassan sagt:

"Ist schon okay!"

Und ich hab mich schon gewundert, warum er mir seine Telefonnummer mitgibt.

Irgendwie gar nicht witzig, aber ich muss mittlerweile schon sehr darüber schmunzeln.

 

Die Polizei sagt uns, dass sie uns abschleppen wollen und wir ins Gefängnis kommen werden.

Meine Freundin schaut mich an und sagt mir: "Er hat gerade echt ´Prison´ gesagt."

 

Ich denke:

"Das darf doch jetzt nicht wahr sein" und ziehe noch ein kleines Ass aus dem Ärmel, oder in diesem Fall aus meiner Handyhülle.

Ein kleiner Zettel, wo die Telefonnummer unseres Rollervermittlers Hassan drauf steht,

der uns die Nummer extra gibt, falls etwas passiert.

Als ob er es wusste.

 

Ein Polizist ist tatsächlich gnädig und ruft ihn nach einer viertel Stunde diskutieren an.

Ich weiß bis jetzt nicht, was die da am Telefon besprochen haben. 

Wahrscheinlich hat er versichern können, das alles vertragliche tatsächlich geregelt ist, wie auch immer er das macht.

 

Während die Beiden telefonieren, verhandeln wir mit dem anderen Polizisten.

Wenn man das überhaupt so nennen kann, denn er fragt uns, ob wir zahlen.

 

Ich antworte mit: "Nein! In Deutschland zahlen wir nicht, für das Passieren einer Straße."

Er fängt an zu lachen und wir machen gute Miene zum korrupten Spiel.

 

Ich versuche ihm noch etwas durch "Augen klimpern" zu besänftigen.

Ob das klappt ?

Keine Ahnung !

Ca. eine halbe Stunde später dürfen wir weiter.

Was der Auslöser ist, weiß ich allerdings nicht genau.

 

Wahrscheinlich hat Hassan uns gerettet oder vielleicht haben Sie auch keine Lust mehr zu diskutieren.

Puh!


Nach dieser kleinen Challenge haben wir endlich freie Fahrt.

 

Nicht lange danach, erreichen wir das wunderschöne Ziel.


Da wir nun nicht mehr viel Zeit haben, werden wir morgen einfach noch einmal herkommen.

Auf dem Rückweg durch die dörflichen Gegenden, rennen uns viele Kinder entgegen, winken auffällig und rufen "Mwzungu",

was soviel wie "weißer Reisender" heißt.

 

Das ist in einigen Regionen wohl normal, da sich dorthin selten weiße Leute verirren.

Auch die Frauen in ihren bunten Kangas fallen sehr auf.

Es hinterlässt den typisch afrikanischen Eindruck.

 

Unterwegs sehen wir auch viele  Menschen beim Arbeiten.

Besonders in der Landwirtschaft.

Schwere Dinge, wie Wassereimer oder Holz , transportieren sie auf ihren Köpfen. 

 

Am nächsten Tag fahren wir nochmal an die Nordküste und besuchen den Fischmarkt.

Man kann es mit eine Art Bazar vergleichen, zumindest bekomme ich den Eindruck.

 

Ich gehe in die Verkaufshalle herein, schaue mir das Spektakel für maximal drei Minuten an, und gehe rückwärts wieder heraus, weil die Gerüche mich fast ausknocken.

Ich sehe eine Erhöhung, auf dem zwei Fischverkäufer stehen und ringsherum sind Fische in Eimern befüllt.

Auch auf dem Fußboden liegt Fisch verteilt.

 

 Nicht zu vergessen, ist die Menschenmenge von Einheimischen, die um den Fisch verhandelt.

Ausschließlich Männer kann ich wahrnehmen.

Alles klar! Schnell wieder heraus.

 

Nun gehen wir ein Stück am schönen Strand entlang und sehen, viele arbeitende Einheimische, die Boote reparieren oder bauen. Hier ist viel los.

Es ist interessant anzuschauen, wie die Leute vorgehen.

Sie bauen die Boote, fahren raus auf See und verkaufen bei der Rückkehr direkt ihre Beute in der Verkaufshalle.

 

Im Anschluss fahren wir noch ein Stück an der Nordküste entlang und landen dann nach Erzählungen an einem der schönsten Strände der Insel.

Ich muss gestehen, anders ist Dieser allemal.

 

Das Wasser ist sehr klar und wir haben kaum einen Wellengang.

Sehr entspannt hier zu schwimmen.

 

Der letzte Spaziergang für heute, zeigt uns noch einmal ein paar schöne Ecken an der Nordküste.

Hier werde ich von drei kleinen Jungen angesprochen.

 

Sie sagen: "Give me your bag!"

Ich antworte: "Nein! Das gehört mir!"

Sie versuchen es nochmal: "Give me your shoes!"

Ich verneine wieder.

Der Junge schaut mich verblüfft an und sagt: "Ok!"

 

Mir persönlich ist schon aufgefallen, dass viele Touristen den Menschen hier, Dinge einfach schenken.

Aus Mitleid oder aus Prinzip.

Jeder hat seine Gründe.

Aber leider, so denke ich persönlich, wird der "Mzungu"(weißer Reisender) so nicht aus den Köpfen verschwinden.

 

Kaum ein Einheimischer kann sich vorstellen, dass wir auch für unser Geld arbeiten müssen.

Man bekommt eher das Gefühl, dass weiße Haut hier nur mit wandelnden Geldscheinen verglichen wird und ich denke,

durch dieses selbstverständliche Geben aus Mitleid, wird das Betteln eher gefördert.

 

Besser ist es, anonym zum spenden!

So höre ich noch die Schulleitung, der Mädchenschule in Kenia.

 

Ich mache es so, dass ich am letzten Tag alles, was an Hygieneprodukten und Klamotten übrig ist,

an Endongouri (einen Freund) abgebe.

Er verteilt es dann später, wo es nötig ist.

 

Als wir weitergehen, werden wir direkt wieder von einem Beach Boy vollgequatscht.

Immer dieselben Fragen:

"Jambo, how are you?", "Where are you from?" 

Und dann auf Deutsch weiter: "Wie lange bist du hier?" ,

"Alles klar, alles super?", "Hast du einen Mann?", "Hakuna Matata." , "I love you."

 

Der fairnesshalber muss ich sagen: "Nein! Es sind nicht alle so!", aber doch sehr vielen Jungs wird das hier schon als Kind eingebläut, weil sich alle ein besseres Leben mit der weißen, europäischen Frau vorstellen.

 

Klappt ja manchmal auch, wenn ich mich so umschaue.

Sehr schade nur, dass Kinder nicht einmal die Chance haben, sich ein eigenes Bild zu schaffen

 

Weiteres aus Sansibar und Tansania, sowie Bilder und Videos findest Du hier.


Deine Su ♡


Kommentar schreiben

Kommentare: 0